Den Traumwagen importieren – das musst Du beachten

Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, mit denen der Import eines Autos glatt über die Bühne geht. Von Übersetzungsproblemen bis hin zu Unterschieden bei der Steuer – hier erfährst Du, wie Du vorgehen solltest, um alle Hürden zu überwinden.

Was sind Importwagen und welchen Reiz haben diese Autos?

Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind, darum bauen und fahren wir mit Begeisterung unsere Wagen im und durch das Land. So mancher Enthusiast wird auf der Suche nach seinem Wunschfahrzeug jedoch im Ausland fündig. Kein Problem in Zeiten des – zumindest EU-weit – hürdenlos Einkaufs von Waren aller Art! Es gibt viele Traumwagen, die nur auf einen neuen Besitzer warten.

Autos, die im Ausland gefertigt wurden und auch für den jeweiligen Markt vorgesehen sind, haben für Fans einen ganz besonderen Reiz. Sie sind bei Sammlern begehrt, weil sie eine spezielle Ausstattung haben oder das Modell in Deutschland gar nicht erhältlich war beziehungsweise ist.

Weitere Gründe für den Import eines Oldtimers aus dem Ausland

Liebhaber alter Fahrzeuge halten oft lange Ausschau nach ihrem Wunschmodell. Nicht immer ist der persönliche Favorit im eigenen Land erhältlich. Falls doch, überzeugt der Erhaltungszustand eventuell nicht, und man weitet seine Suche deshalb aufs Ausland aus. Mit etwas Glück und Geduld findest auch Du dort den Wagen, den Du dir schon lange wünschst, und profitierst von einem top gepflegten Fahrzeug mit attraktiver Ausstattung.

Übrigens kannst Du beim Import von Oldtimern aus dem Ausland unter Umständen sogar bei der Einfuhrumsatzsteuer sparen. Seit 2014 zahlst Du nur 7 Prozent, sofern der Wagen sich im Originalzustand befindet, mindestens 30 Jahre alt ist und das Modell beziehungsweise der Fahrzeugtyp nicht mehr hergestellt wird. Außerdem gilt der ermäßigte Einfuhrsteuersatz – jeweils unabhängig vom Herstellungsjahr – für Kraftfahrzeuge, die nachweislich in ein historisches Ereignis involviert waren, sowie für Rennkraftfahrzeuge, mit denen bei Motorsport-Events bedeutende Erfolge errungen wurden.

Wie komme ich an einen Importwagen?

Eine Möglichkeit ist es, einen Importeur mit dem Import eines Oldtimers oder in Deutschland nicht erhältlichen Neuwagens zu beauftragen. Natürlich kann man theoretisch auch selbst online einen Gebrauchtwagen aus dem Ausland kaufen. Wenn Du den Kauf nicht über eine Plattform abwickelst, die Support anbietet, sondern komplett auf eigene Faust agieren, gibt es jedoch einige Fallstricke.

Zunächst einmal spricht nicht jeder Kaufinteressent unbedingt die Sprache des Händlers. So kann es Probleme bei der Übersetzung geben, durch die wichtige Informationen oder sogar Mängel nicht erfasst werden. Online-Übersetzungsprogramme können dir zwar gute Dienste leisten, doch es geht schließlich um eine Menge Geld und Du möchtest kein unnötiges Risiko eingehen. Der Händler kann sich gegebenenfalls darauf berufen, dass er seinen Informationspflichten nachgekommen ist.

Problematisch kann außerdem die Bezahlung sein, wobei der Kauf von privat die größten Risiken birgt. Dabei gibt es keine Gewähr und keine Garantie, es gilt: gekauft wie gesehen. Es kann auch passieren, dass das Geld (angeblich) nicht ankommt, es den betreffenden Wagen gar nicht gibt oder man einem Betrüger aufsitzt.

Möchtest Du Geld ins Ausland transferieren und dir ein Auto vom Händler liefern lassen, solltest Du zu Deiner Sicherheit einen Treuhänder beauftragen, der das Ganze vertrauensvoll abwickelt. Onlinehändler mit einer sehr guten Reputation und Plattformen mit integriertem Treuhand-Service sind eine gute Alternative!

Schließlich bleibt noch die Herausforderung Bürokratie. Es gibt einige Formalitäten zu erledigen. Um was musst Du dich alles kümmern?

Das leidige Thema Bürokratie bei Importwagen

Für die Zulassung vor Ort in Deutschland sind einige Dinge notwendig:

Willst Du das neu erworbene Fahrzeug selbst „auf Achse“ überführen, brauchst Du ein Kurzzeitkennzeichen, welches Du von der Kfz-Versicherung bekommst. Die Anmeldung des Kfz funktioniert nur, wenn der originale Kaufbeleg und ein Versicherungsnachweis vorliegen.

Um einen Importwagen aus einem Nicht-EU-Land anzumelden, brauchst Du außerdem einen Nachweis über die beim Zoll entrichteten Gebühren, die Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung.

Idealerweise liegt ein „Certificate of Confromity“ (COC), auch „EG-Übereinstimmungsbescheinigung“ genannt, vor. Auf dem Dokument sind zahlreiche für die Zulassung benötigte technische Daten und Merkmale vermerkt und bestätigt außerdem, dass das Modell eine EU-Typengenehmigung hat. Liegt das COC dem Auto nicht bei, kann es gegen eine Gebühr beim Fahrzeughersteller neu beantragt werden.

Mit welchen Kosten musst Du rechnen?

Kaufe als Privatperson einen Wagen in der EU, dann fällt kein Zoll an und Du musst keine Mehrwertsteuer abführen, denn diese ist bereits im Kaufpreis enthalten.

Lässt Du dir jedoch einen Wagen aus einem Nicht-EU-Land liefern, kommen mehr Kosten auf Dich zu. Verzollt werden dabei die Gesamtkosten, also der Kaufpreis plus die Gebühren für die Überführung. Der Zollsatz für einen Pkw liegt bei 10 Prozent des Gesamtwertes des Fahrzeugs (Fahrzeugwert + Transportkosten).

In diesem Fall musst Du auch die Einfuhrumsatzsteuer bezahlen, also den deutschen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Zur Berechnung werden alle Kosten herangezogen, also neben dem Kaufpreis und sämtlichen zusätzlichen Gebühren auch die Gebühren für den Zoll.

Wenn der Wagen ein „Umzugsgut“ ist, fallen deutlich weniger Kosten an.

Beauftragst Du eine Spedition mit dem Transport Deines im Ausland erworbenen Fahrzeugs, musst Du außerdem die Kosten dafür einkalkulieren, bei Importen aus Japan und den USA auch die für die Verschiffung anfallenden. Die Transportkosten betragen bei US-Importen etwa 1600 bis 2000 Euro.

Wende Dich an große europäische Speditionen, um die logistische Abwicklung zu erleichtern. Diese betreiben in US-amerikanischen Häfen Agenturen, an die Du dein Importfahrzeug direkt liefern lassen kannst. Ein auf Classic Cars spezialisierter Importeur kümmert sich auf Wunsch für Dich um die gesamte Abwicklung und verhilft Dir zu deinem Traumauto aus Übersee.

Gute Vorbereitung, Geduld und professionelle Unterstützung – damit gelingt der Oldtimer-Import

Alles in allem kann der Kauf eines Importwagens eine sehr gute Alternative zum Kauf eines in Deutschland angebotenen Fahrzeugs sein – natürlich gerade für Sammler, die das Besondere lieben. Es gilt, sich ausführlich zu informieren, auf wichtige Dokumente zu achten und auf vertrauenswürdige Dienstleister zu setzen, damit alles klappt!