Oldtimer und Youngtimer – Zustand und Mängel vor der Übergabe kennen!
Oldtimer und Youngtimer – Zustand und Mängel vor der Übergabe kennen!
Ob sich ein Oldtimer noch im Originalzustand befindet, ob alle Dokumente vorhanden sind und das Fahrzeug in unfallfreiem Zustand ist, weiß man bei einem Kauf im Internet oft nicht so genau. Wir erklären, auf was Du bei einem Youngtimer wie auch bei einem Oldtimer vor der Übergabe achten musst.
Wer im Internet nach einem Fahrzeug sucht, kennt das Problem: Den Zustand kann man oft nur schwer beurteilen. Mängel werden vom Verkäufer häufig nicht angegeben, Unfälle verschwiegen und die wenigsten lassen vor dem Verkauf noch ein Fahrzeug-Gutachten erstellen. Wird der Verkäufer vor Aufnahme des Fahrzeugs in das Angebot überprüft, schließt das schon einige Unsicherheiten aus. Aber selbstverständlich sollte auch der jeweilige Oldtimer oder Youngtimer genau angesehen werden. Ein Mangel ist bei älteren Fahrzeugen noch kein Argument, das Auto nicht zu kaufen oder zu verkaufen – sofern er ehrlich und in allen Details angegeben wird.
Schöner im Originalzustand
Natürlich ist ein Youngtimer oder Oldtimer im Originalzustand immer am schönsten. Zeitgemäße Modifikationen sind jedoch erlaubt und absolut in Ordnung. Fahrzeuge dürfen zum Erhalt der Sicherheit und der Fahrtüchtigkeit selbstverständlich bearbeitet werden. Ob Motor, Getriebe, Armaturen und andere Einzelheiten noch im originalen Zustand sind, sollte allerdings vor dem Kauf oder Verkauf geklärt werden. Besteht ein Mangel, lässt er sich auch vorher noch beseitigen. Allerdings muss das für den Käufer ersichtlich sein.
Zustand und eventuell behobene Mängel dokumentieren
Wenn Fahrzeuge ihre Besitzer wechseln, wird das dokumentiert. Es gibt Rechnungen und Kaufbelege. Fahrzeugbrief und Wartungsdokumente wechseln den Besitzer oder die Besitzerin. Und wenn Mängel bei einem Youngtimer oder einem Oldtimer behoben wurden, gibt es darüber ebenfalls Berichte: Untersuchungsberichte und Gutachten liegen vor, auch dafür stellen Werkstätten Rechnungen aus. Diese und alle anderen Dokumente zum Fahrzeug sollten Autobesitzer auf jeden Fall aufbewahren! Verkäufer sollten idealerweise in der Lage sein, die gesamte oder große Teile der Geschichte des Fahrzeugs zu belegen. Achte darauf, dass die Dokumente vollständig sind, wenn Du ein Fahrzeug kaufst. Überprüfe die Papiere schon vor der Übergabe. Und bewahre sie später gut auf. Spätestens, wenn Du das Fahrzeug selbst wieder verkaufen willst, benötigst Du alle Unterlagen.
Übrigens stellen nicht nur TÜV und Verkäufer Dokumente aus. Wartungsdokumente und Untersuchungsberichte erhältst Du von jedem GTÜ-Partner. Bestehst Du bei der Wartung des Fahrzeugs auf eine entsprechende Dokumentation – so hast Du die nötigen Papiere immer parat, wenn sich jemand für deinen Youngtimer oder Oldtimer interessiert.
Die Details: Woran erkennt man, ob das Fahrzeug Mängel hat?
Oft siehst Du deinen Old- oder Youngtimer vor der Übergabe nicht im Original, wenn Du das Fahrzeug über eine Handelsplattform im Netz erwirbst und der Wagen weit entfernt steht. Aber Du kannst auf die Details achten. Wir halten Verkäufer beispielsweise dazu an, jeden Mangel, auch Kleinigkeiten, detailliert anzugeben. Fotos können der Dokumentation dienen und helfen, das Fahrzeug aus der Ferne besser zu beurteilen. Hier geht es wirklich um alle Details und nicht nur um Belege zur Wartungshistorie. Im Folgenden erläutern wir dir, worauf Du bei Exterieur und Interieur generell achten solltest.
Außenansicht gibt Auskunft über Zustand: Original? Unfall?
Idealerweise hast Du die Möglichkeit, deinen Wagen vor dem Kauf zu sehen. Youngtimer und Oldtimer weisen allein aufgrund ihres Alters meist den einen oder anderen Mangel auf. Darauf solltest Du bei der Außenansicht achten:
Spaltmaße: Unregelmäßige Spaltmaße können auf einen Unfall hindeuten. Ist der in den Papieren vermerkt und Du weißt darüber Bescheid, ist alles in Ordnung. Ansonsten solltest Du dem Verkäufer noch einmal auf den Zahn fühlen.
Blech: Schaue Dir die Karosserie auch an etwas versteckten Stellen, wie z.B. in der Reserveradwanne im Kofferraum oder an den Seitenteilen im Motorraum an. Entdeckst Du hier Falten im Blech, gelöste Nieten oder sogar nachträgliche Schweißnähte, deutet dies auf einen Unfallschaden hin
Lackdichte: Mit einem Messgerät zur Ermittlung der Lackdichte kann man feststellen, ob es sich um den originalen Lack handelt oder ob nachlackiert wurde. Hier lohnt es vor allem bei hochpreisigen Oldtimern, einen Experten hinzuzuziehen. Der kann auch die Qualität der Lackierung beurteilen. Bemerkst Du Risse oder Wellen im Lack, deutet das auf schlecht überarbeitete Stellen hin.
Gummis: Wie sehen die Gummiteile aus? Dichtungen an den Türen, Fenstern und ähnliche Details geben oft genauere Auskunft über den Zustand. Sind die Gummis vielleicht spröde oder gerissen? Gegebenenfalls kann der Verkäufer den Mangel noch vor der Übergabe beseitigen.
Rost: Abhängig von der Pflege des Fahrzeugs, der Nutzung (z.B. Wintereinsatz oder Nähe zum Meer mit salzhaltiger Luft) und dem Alter kann Rost leider eine ganz alltägliche Erscheinung sein. Haben will ihn trotzdem keiner. Frage beim Verkäufer nach ihm bekannten Rostnestern nach und begib dich selbst auch auf die Suche: Wagenheberaufnahmen, Türunterkannten, Reserveradwannen, Fußräume (hebe den Teppich an wo möglich), Scheibenrahmen und so weiter. Rost ist oft ein modellspezifisches Problem. Kaufberatungen in den üblichen Oldtimer-Magazinen weißen in der Regel auf übliche Schwachstellen hin.
Das Interieur ist ausschlaggebend für Beurteilung des Pflegezustands und der angegebenen Kilometer
Auch bei Oldtimern kommt es immer wieder vor, dass der Kilometerstand viel zu niedrig angegeben wird. Das kann verschiedene Gründe haben und muss keine böse Absicht des Verkäufers sein – wissen sollte man das aber trotzdem. Denn der Zustand von Motor, Bremsen und Getriebe sowie des Interieurs lässt sich nur im Zusammenhang mit den gefahrenen Kilometern in Relation zum Alter wirklich beurteilen. Auch auf andere Kleinigkeiten solltest Du achten:
- Funktion: Gibt es im Interieur Mängel oder funktioniert alles? Hier geht es nicht nur um Schalthebel und andere für die Fahrtüchtigkeit offensichtlich relevante Dinge. Teste daher alle Funktionen. Was ist mit der eventuell im Oldtimer vorhandenen Fensterkurbel oder den elektrischen Fensterhebern? Lässt sich das Handschuhfach ohne Probleme öffnen und schließen? Funktioniert die Klimaanlage? Bewegen sich alle Instrumente oder haben Digitalanzeigen Pixelfehler? Diese Details sagen viel über den Pflegezustand aus. Natürlich kann bei einem Oldtimer mal ein kleines Teil fehlen oder defekt sein – aber das sollte erwähnt werden.
- Abnutzung: Wenn ein PKW genutzt wird, sieht man das. Das war früher nicht anders als heute; eher im Gegenteil. Deshalb stellen Abnutzungserscheinungen an Lenkrad, Pedalen und Sitzen auch nicht unbedingt unerwartbare Mängel dar. Aber Du solltest dich im zu erwartenden Rahmen bewegen. Ist der Kilometerstand eher niedrig, die Sitze sind jedoch durchgesessen, das Leder ist abgewetzt, das Lenkrad speckig und die Pedale sind verschlissen, dann stimmt ganz offensichtlich etwas nicht. Umgekehrt gilt das ebenfalls: Kaum Abnutzung im Fahrerbereich und an den funktionalen Teilen passen einfach nicht zu einem hohen Kilometerstand. Gerade bei einem Oldtimer kann es sein, dass mal ein Teil ersetzt wird. Auch das ist kein Mangel, muss aber für Verkäufer und Käufer gleichermaßen klar sein.
- Offensichtliche Schäden: Wie sehen die Armaturen aus? Vor allem beim Oldtimer sind diese oft aus edlem Holz gefertigt oder mit Echtleder überzogen. Dies sind organische Materialien, die altern. Holz dehnt sich bei Hitze und Feuchtigkeit aus, bei Trockenheit zieht es sich zusammen – das erzeugt Risse. Leder wird insbesondere bei mangelnder Pflege spröde und stumpf.
- Leisten: Fehlt hier oder da eine kleine Abdeckung, ist eine Leiste gebrochen oder nicht vorhanden, ist der Oldtimer natürlich trotzdem noch einsatzbereit und kann gefahren werden. Für die Funktion bedeutet das keine Einschränkung. Aber die Optik leidet eben doch. Und sogar beim Youngtimer kann es ein Problem sein, ein originales Ersatzteil zu bekommen.
Fahrtüchtigkeit und Sicherheit: technischen Zustand bei einem Oldtimer checken
Ideal ist es, wenn der Verkäufer des Oldtimers oder Youngtimers eine Fahrzeugbewertung – beispielsweise von Classic Data – hat erstellen lassen. Ein Gutachter erstellt dabei eine umfangreiche Expertise des Fahrzeugs und gibt eine klare Werteinschätzung, auf die man sich verlassen kann. Aber auch in diesem Fall solltest Du bei der Fahrzeugübergabe noch einmal aufmerksam hinsehen. Schließlich möchtest Du nicht, dass die neue Erungenschaft nach der ersten Verkehrskontrolle stillgelegt werden muss, weil der Besitzer in der Zwischenzeit nicht eingetragene Modifikationen vorgenommen hat.
Stand und Alter der im Fahrzeug vorhandenen Flüssigkeiten sollten passen. Wenn etwas kürzlich ersetzt oder ausgetauscht wurde, muss das dem Verkäufer wie auch dem Käufer bekannt sein. Was macht der Motor? Springt er problemlos an und läuft er rund? Läuft der Wagen erst einmal, lohnt ein Blick auf die Abgase. Schäden am Motor zeigen sich oft in einer ungewöhnlichen Farbe. Kommen große weiße oder blaue Wolken aus den Endrohren, deutet dies häufig auf Mängel hin – beispielsweise an der Zylinderkopfdichtung oder im Ölkreislauf bzw. der bei der Verbrennung.
Sicherheitsrelevant ist selbstverständlich auch der Zustand der Bremsen. Abgesehen von offensichtlichen Schäden (funktionieren nicht bzw. Bremsleistung schwach) sollten den aber nur ein Fachmann beurteilen. Das gilt auch für den Motorlauf. Wer sich für Oldtimer interessiert, weiß zwar: ein Vergaser-Motor von 1970 klingt anders als moderne Motoren. Ob der Motor aber wirklich gesund klingt, können eigentlich nur Experten beurteilen.
Classic Data Gutachter als qualifizierte Partner
Die Beurteilung historischer Fahrzeuge gehört nicht zum Leistungsspektrum jeder KFZ-Werkstatt. Die Technik vergangener Dekaden hat es oft in sich und wenig gemein mit heutiger Fahrzeugtechnik. Deshalb solltest Du dich für eine umfangreiche und verlässliche Beurteilung des Oldtimers an qualifizierte Experten wenden. Classic Data arbeitet bundesweit mit zahlreichen Experten, die sowohl Privat- als auch für Geschäftskunden beim Kauf beraten, Fahrzeuge beurteilen, Mängel aufzeigen und den Wert beurteilen können. Fahrzeuge mit entsprechenden Gutachten werden bei uns übrigens bevorzugt behandelt. Zudem prüfen wir die Identität aller Käufer und Verkäufer und die Bezahlung läuft über einen integrierten Treuhand-Service – bei uns bist Du also auf der sicheren Seite
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